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Sonntag, 23. Februar 2014
Präkarnevalitis
irgang, 00:51h
Drei Seminarwochenenden später und die ganze Angelegenheit ist mir zwei Tage danach jeweils immer wieder ein großes Fragezeichen. Ist so ein Titel ernsthaft den ganzen Stress wert, Therapeut-sein erstrebenswert? Währenddessen ist so viel spannendes dabei. Psychosen (prinzipielle Veränderbarkeit, ähnlich Persönlichkeitsstörungen), Diagnostik und Therapieplanung (holla, SORC. Lass uns den Yeti finden. Oder zumindest das, von dem wir gemeinsam meinen, dass es dir helfen könnte dein Leben angemessener zu meistern!), Selbstwert (hättest du gedacht, dass Art 1, Abs. 1, GG therapeutisch relevant ist? "Die Würde des Menschen ist unantastbar.")
Oh, und als ob es nicht so schon genug merkwürdiges gäbe, lerne ich mittelbar noch eine Menge über Eurythmie. Ziemlich unbedarft bin ich hier in einer anthroposophischen Hochburg gelandet. Die Unterhaltungen beim Abendessen sind spannend; in dem Sinne dass alle vertretenen Meinungen durchaus formuliert und nachvollzogen werden wollen. Unbehagliches Scheitern dessen können glücklicherweise erklärt und bei Passung wieder aufgegriffen werden. Diese Art spielerischer Auseinandersetzungen mit Bezugs- und Wertesystemen sind nach der Inselzeit eine Wohltat. Essen und Philosophiererei machen satt.
Derzeit scheint es, also ob die Ereignisse in der Ukraine abstrakter geworden wären. #euromaidan (was für ein merkwürdiger hashtag) war/ist dennoch seltsam greifbar. Wenn ich mich über losgelöste Politik und Machtgefühle hierzulande aus einer zugegebenermaßen eher motivationsorientierten Perspektive sorge, dann machte mich die Dynamik der Ereignisse 2000km östlich um so betroffener. Die, nachgefühlte, Alternativlosigkeit des Handelns, die Eigendynamik der Geschehnisse. Die zeitweise produktive Vermischung von Handlungsmotiven (z.B. absurdes Nazitum vs studentischer Protest). Auch wenn es sich im Laufe der Jahre historisch betrachtet als ein wenig relevanter Unruhepunkt herausstellen sollte, so hat er in meiner Welt wie noch kein anderes politisches Ereignis ein Bewusstsein für das Verhältnis von Individuum<->Gruppe<->Deutungshoheit<->erschaffene Realität geschaffen.
(Santigold: The Riot's Gone Away)
Oh, und als ob es nicht so schon genug merkwürdiges gäbe, lerne ich mittelbar noch eine Menge über Eurythmie. Ziemlich unbedarft bin ich hier in einer anthroposophischen Hochburg gelandet. Die Unterhaltungen beim Abendessen sind spannend; in dem Sinne dass alle vertretenen Meinungen durchaus formuliert und nachvollzogen werden wollen. Unbehagliches Scheitern dessen können glücklicherweise erklärt und bei Passung wieder aufgegriffen werden. Diese Art spielerischer Auseinandersetzungen mit Bezugs- und Wertesystemen sind nach der Inselzeit eine Wohltat. Essen und Philosophiererei machen satt.
Derzeit scheint es, also ob die Ereignisse in der Ukraine abstrakter geworden wären. #euromaidan (was für ein merkwürdiger hashtag) war/ist dennoch seltsam greifbar. Wenn ich mich über losgelöste Politik und Machtgefühle hierzulande aus einer zugegebenermaßen eher motivationsorientierten Perspektive sorge, dann machte mich die Dynamik der Ereignisse 2000km östlich um so betroffener. Die, nachgefühlte, Alternativlosigkeit des Handelns, die Eigendynamik der Geschehnisse. Die zeitweise produktive Vermischung von Handlungsmotiven (z.B. absurdes Nazitum vs studentischer Protest). Auch wenn es sich im Laufe der Jahre historisch betrachtet als ein wenig relevanter Unruhepunkt herausstellen sollte, so hat er in meiner Welt wie noch kein anderes politisches Ereignis ein Bewusstsein für das Verhältnis von Individuum<->Gruppe<->Deutungshoheit<->erschaffene Realität geschaffen.
(Santigold: The Riot's Gone Away)
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