Samstag, 18. Februar 2017
Kultur, herbe.
In einem lauten Wirrwarr vermischen sich triste Chartmusik, Geplapper von freitagabenderwartungsfrohen Gruppen und hintergründiges Küchengeklapper samt Gebrutzel zu einer Burgerladenkakophonie. Warten bei Süßkartoffelfritten auf die Abendbegleitung. (Was für ein unerhörter Luxus!)
Wenig später knarren Theatersitze und alle Aufmerksamkeit richtet sich auf die augeleuchtete Bühne da vorn. Zwei Regenschirme vermasseln den großen Durchbruch des Impro-Künstlers bei -vorsichtig ausgedrückt- suboptimaler Regenschirmbeziehungsklärung und anhand einer dichotomen Teezeremonie mit knisternder Shishakohle versuchen sich die Gestalter an einer langwierigen Sektion des anpassungsgebietenden Ma(h)nens der gesellschaftlichen Identität des Einzelnen. (Wie leicht, aus der dunklen Zuschauerreihe die überkandidelte Gewolltheit mit einem leicht gequälten Schmunzeln hinzunehmen. Die passenden Wörter kamen im Nachgang dazu ganz von selbst.)
Nach vorgesehener und nötiger Unterbrechung nimmt der Abend Fahrt auf - flotter Humor auf Ikeas und angstbesetzter, glatzköpfiger Hohlbirnigkeit' Kosten, abgeschlossen durch inbrünstige Musik von zwei Stimmen, Gitarre und Verstärker samt einer großzügigen Portion Hingabe.
Das kam unerwartet.

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