Mittwoch, 28. Januar 2015
Grmpfl.
>>Also, ich schlage vor, dass wir härter mit ihm umgehen. Angst machen. Und wenn er dann immer noch kein Ziel hat, geht er wieder!<<

Und mit jemandem, der solche Aussagen in die Welt* setzt, wird der Patient dann schließlich allein gelassen. In einer Welt der großen, dicken, geschlossenen Stahltüren. Mit Linoleumböden, auf denen sich Schritte in der abendlichen Stille des Hauses merkwürdig verloren anhören. Da läuft es mir kalt den Rücken runter und Wut sammelt sich im Bauch. Auf diesen Menschen, der denkt, dass tatsächlich mit Härte die Rettung kommt**. Auf die Unwilligkeit der anderen, etwas dagegen zu tun. Die Unfähigkeit des Systems, solche Verantwortungslosigkeiten zu verhindern.

Im Nachklang steh ich da und kann nur feststellen, dass hier Philosophien und Menschenbilder in Widersprüchen aufeinanderprallen, die mich sprach- und wortlos stehen lassen. Ganz sicher aber nicht gefühllos.


* in dem Fall eine sehr kleine Welt. Eine spezielle Krankenstationswelt.
** Getreu der Idee: "Ich tu dir weh, weil ich dich liebe. Du wirst mir irgendwann dafür noch dankbar sein!"

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