Sonntag, 3. Juli 2011
Nachtrag: Skurrile Begegnungen, Teil 1
irgang, 00:33h
Oder auch: Clash of cultures.
Ein Montagabend in Lübeck. Nichtsahnend lungere ich für eine Weile vor dem Stadtheater herum, warte und beobachte eine Gruppe Schüler die anscheinend für ein Theaterprojekt merkwürdig vor dem Theater auf- und abrennen. Mit erstaunten Blicken zeigt sich ebenso eine Gruppe arabisch (political correct?) aussehender Touristen interessiert. Auf einmal spricht mich von der Seite her einer von ihnen an, fragt in gebrochenem Englisch, ob ich weiß, was das soll. Kopfschüttelnd muss ich meine eigene Ratlosigkeit zugeben. Die nächste Frage: "Do you speak arabic?" Auch hier kann ich nur wieder "no" zum Besten geben. Erstaunen auf seiner Seite: "You do not?" Bedauerndes Achselzucken. Allerdings frage ich mich in dem Moment auch, in wie weit ich in das klassische Muster fallen könnte, in dem man profunde Arabischkenntnisse vermuten würde. Nichtsdestotrotz bringt dieses sprachliche Hindernis sein Kommunikationsbedürfnis nicht außer Tritt. Stolz erzählt er in einer Mischung aus Händen, Füßen, Arabisch und gelegentlich eingestreuten Englischbrocken, dass er aus dem Irak kommt und sich über all dieses Grün hier begeistert. Prompt zuckt die Kamera hervor und mir wird in aller Ausführlichkeit der Bildnachweis demonstriert. Auffallend sind dabei für mich nun wiederum zwei Kleinigkeiten: zum einen steht oben rechts in der Ecke die stolze Zahl 113, die methodisch langsam nach unten geklickt wird, zum anderen, die Bildinhalte. Sämtliche Sehenswürdigkeiten, grüne Gärten, Schiffe, Feuerwerke erfüllen lediglich einen Zweck - zierendes Beiwerk des Bildmittelpunktes zu sein, der in der recht stattlichen Figur des vor mir stehenden Mannes besteht. Bei jedem neuen Bild wird mit auffordernder Gestik und gewinnendem Lächeln auf die Eindrücklichkeit des vorliegenden Ganzkörperportraits hingewiesen. Noch 73. Da stößt schließlich der Grund meines Wartens mit hinzu und ich bereite mich innerlich darauf vor jetzt höflich aber bestimmt den Rückzug anzutreten, doch ehe ich auch nur ein Wort über die Lippen bringe, steht der Zähler wieder bei 113 und die Erklärungen beginnen von Neuem. Bild 12 schließlich brachte eine überraschende Wendung: verschwörerisch wurde die Kamera näher ans Gesicht gehalten, mit einigen schüttelnden Handbewegungen wird die Ungehörigkeit deutlich gemacht. Und tatsächlich, auf dem Bild ist diesmal nicht er zu sehen. Stattdessen ein Paar am Strand, das mit dem Rücken zur Kamera sitzt, die Frau dabei im Bikini. Erwartungsvolle Blicke von ihm an uns und als wir nicht so recht wissen, was wir jetzt dazu sagen sollen, macht er es uns klar: zeigt auf die Frau und sagt dabei bewundernd?, anklagend?, verschwörerisch?: "Germany!" und schüttelt dabei den Kopf.
Ein Montagabend in Lübeck. Nichtsahnend lungere ich für eine Weile vor dem Stadtheater herum, warte und beobachte eine Gruppe Schüler die anscheinend für ein Theaterprojekt merkwürdig vor dem Theater auf- und abrennen. Mit erstaunten Blicken zeigt sich ebenso eine Gruppe arabisch (political correct?) aussehender Touristen interessiert. Auf einmal spricht mich von der Seite her einer von ihnen an, fragt in gebrochenem Englisch, ob ich weiß, was das soll. Kopfschüttelnd muss ich meine eigene Ratlosigkeit zugeben. Die nächste Frage: "Do you speak arabic?" Auch hier kann ich nur wieder "no" zum Besten geben. Erstaunen auf seiner Seite: "You do not?" Bedauerndes Achselzucken. Allerdings frage ich mich in dem Moment auch, in wie weit ich in das klassische Muster fallen könnte, in dem man profunde Arabischkenntnisse vermuten würde. Nichtsdestotrotz bringt dieses sprachliche Hindernis sein Kommunikationsbedürfnis nicht außer Tritt. Stolz erzählt er in einer Mischung aus Händen, Füßen, Arabisch und gelegentlich eingestreuten Englischbrocken, dass er aus dem Irak kommt und sich über all dieses Grün hier begeistert. Prompt zuckt die Kamera hervor und mir wird in aller Ausführlichkeit der Bildnachweis demonstriert. Auffallend sind dabei für mich nun wiederum zwei Kleinigkeiten: zum einen steht oben rechts in der Ecke die stolze Zahl 113, die methodisch langsam nach unten geklickt wird, zum anderen, die Bildinhalte. Sämtliche Sehenswürdigkeiten, grüne Gärten, Schiffe, Feuerwerke erfüllen lediglich einen Zweck - zierendes Beiwerk des Bildmittelpunktes zu sein, der in der recht stattlichen Figur des vor mir stehenden Mannes besteht. Bei jedem neuen Bild wird mit auffordernder Gestik und gewinnendem Lächeln auf die Eindrücklichkeit des vorliegenden Ganzkörperportraits hingewiesen. Noch 73. Da stößt schließlich der Grund meines Wartens mit hinzu und ich bereite mich innerlich darauf vor jetzt höflich aber bestimmt den Rückzug anzutreten, doch ehe ich auch nur ein Wort über die Lippen bringe, steht der Zähler wieder bei 113 und die Erklärungen beginnen von Neuem. Bild 12 schließlich brachte eine überraschende Wendung: verschwörerisch wurde die Kamera näher ans Gesicht gehalten, mit einigen schüttelnden Handbewegungen wird die Ungehörigkeit deutlich gemacht. Und tatsächlich, auf dem Bild ist diesmal nicht er zu sehen. Stattdessen ein Paar am Strand, das mit dem Rücken zur Kamera sitzt, die Frau dabei im Bikini. Erwartungsvolle Blicke von ihm an uns und als wir nicht so recht wissen, was wir jetzt dazu sagen sollen, macht er es uns klar: zeigt auf die Frau und sagt dabei bewundernd?, anklagend?, verschwörerisch?: "Germany!" und schüttelt dabei den Kopf.
... link (0 Kommentare) ... comment
Freitag, 1. Juli 2011
Mit einem weinenden und einem...wehmütigen Auge?
irgang, 02:50h
Der vermutlich vorerst letzte Eintrag hier aus dem schönen Lübeck - Juni zu Ende, Arbeit vorbei, Monatskarte abgelaufen, Sonne weg.
Wenn man jeden Morgen, sei es jetzt früh oder spät, mit einer gewissen Zufriedenheit aufsteht und es nicht in irgendeiner Form bereut, jetzt die eben anstehende Arbeit zu leisten, dann scheint mir das ein ziemlich guter Hinweis dafür zu sein, am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein.
Ich hoffe, dass mich diese guten Eindrücke, nun mittlerweile schon Erinnerungen, auch ein Stück weit als Ziel und Perspektive durch die anstehenden Lern-Prüfungsmonate tragen können. Das mag jetzt ein wenig kitschig klingen, aber in einem Büro in der Klinik war eine Postkarte, die das gut zusammenfasst:
"Leben ist nicht genug", sagte der Schmetterling.
"Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch noch dazu."
Wenn man jeden Morgen, sei es jetzt früh oder spät, mit einer gewissen Zufriedenheit aufsteht und es nicht in irgendeiner Form bereut, jetzt die eben anstehende Arbeit zu leisten, dann scheint mir das ein ziemlich guter Hinweis dafür zu sein, am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein.
Ich hoffe, dass mich diese guten Eindrücke, nun mittlerweile schon Erinnerungen, auch ein Stück weit als Ziel und Perspektive durch die anstehenden Lern-Prüfungsmonate tragen können. Das mag jetzt ein wenig kitschig klingen, aber in einem Büro in der Klinik war eine Postkarte, die das gut zusammenfasst:
"Leben ist nicht genug", sagte der Schmetterling.
"Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch noch dazu."
... link (0 Kommentare) ... comment
Samstag, 25. Juni 2011
Die unendliche Geschichte
irgang, 00:59h
So wie Fantasia scheinbar unaufhörlich immer weiter abbröckelt, so verschwindet mit zäher Stetigkeit die restliche Zeit hier oben.
Und auch wenn die Beiträge in letzter Zeit etwas rar wurden, dann ist das eher ein Zeichen dafür, dass ich mich wirklich eingelebt habe und ein wenig mehr von diesem alltäglichen Wahnsinn als "normal" erlebe. Äh, ist das eine politisch korrekte Aussage?
Einige persönliche Höhepunkte - ein Orgelkonzert im Rahmen einer Abschlussprüfung der Lübecker Musikhochschule (ha! Scheiß auf Bach-blüten. Das ist Bach - Krieg der Noten.), ein Vortrag über eine irre Fahrradreise durch Kasachstan, Kirgistan und Usbekistan, völlig erledigt nach 15 Kilometern Laufen in die Wakenitz hüpfen, Sonnenuntergang über der Ostsee anschauen, die Frühnebel über dem Dieksee davon wehen sehen, von einer Patientin gesagt bekommen, dass sie meine Entspannung großartig findet (ah, Ego streicheln), trinkbares dunkles Bier im Norden entdecken, "meinem" Ornithologen beim Gitarrespielen zuhören und neue Anregungen bekommen, erfahren, dass eine Abschiedsparty geplant ist.
Apropos Bröckeln - neulich beim Sonnenuntergangschauen am Meer grollte auf einmal ein bedrohliches Grummeln durch die Luft. Was zunächst nach einem etwas weiter entfernten Donner klang, wollte gar nicht mehr aufhören. Irritiertes Hinüberschauen in die Richtung dieses Geräusches zeigte, dass etwa 20 Meter weiter ein Stück des Steilufers auf dem Weg nach unten Richtung Wasser war. Tonnen von Erde, Sand und Schlamm rutschten nach unten, über den Strand bis in die Brandung. Irgendwann erwischte es dann auch noch einen Baum, der mit rauschenden Blättern seine letzte horizontale Ruhestätte im Schlamm fand.
Ah, noch etwas zum selber machen und lachen oder mitleiden:
QWOP - zu viel Empathie könnte hier hinderlich sein. (kurze Anleitung: mit Q, W, O und P wird die Figur bewegt. Ziel ist es, 100 Meter mit ihr zu laufen. Äh...oder so.)
Und auch wenn die Beiträge in letzter Zeit etwas rar wurden, dann ist das eher ein Zeichen dafür, dass ich mich wirklich eingelebt habe und ein wenig mehr von diesem alltäglichen Wahnsinn als "normal" erlebe. Äh, ist das eine politisch korrekte Aussage?
Einige persönliche Höhepunkte - ein Orgelkonzert im Rahmen einer Abschlussprüfung der Lübecker Musikhochschule (ha! Scheiß auf Bach-blüten. Das ist Bach - Krieg der Noten.), ein Vortrag über eine irre Fahrradreise durch Kasachstan, Kirgistan und Usbekistan, völlig erledigt nach 15 Kilometern Laufen in die Wakenitz hüpfen, Sonnenuntergang über der Ostsee anschauen, die Frühnebel über dem Dieksee davon wehen sehen, von einer Patientin gesagt bekommen, dass sie meine Entspannung großartig findet (ah, Ego streicheln), trinkbares dunkles Bier im Norden entdecken, "meinem" Ornithologen beim Gitarrespielen zuhören und neue Anregungen bekommen, erfahren, dass eine Abschiedsparty geplant ist.
Apropos Bröckeln - neulich beim Sonnenuntergangschauen am Meer grollte auf einmal ein bedrohliches Grummeln durch die Luft. Was zunächst nach einem etwas weiter entfernten Donner klang, wollte gar nicht mehr aufhören. Irritiertes Hinüberschauen in die Richtung dieses Geräusches zeigte, dass etwa 20 Meter weiter ein Stück des Steilufers auf dem Weg nach unten Richtung Wasser war. Tonnen von Erde, Sand und Schlamm rutschten nach unten, über den Strand bis in die Brandung. Irgendwann erwischte es dann auch noch einen Baum, der mit rauschenden Blättern seine letzte horizontale Ruhestätte im Schlamm fand.
Ah, noch etwas zum selber machen und lachen oder mitleiden:
QWOP - zu viel Empathie könnte hier hinderlich sein. (kurze Anleitung: mit Q, W, O und P wird die Figur bewegt. Ziel ist es, 100 Meter mit ihr zu laufen. Äh...oder so.)
... link (0 Kommentare) ... comment
Dienstag, 14. Juni 2011
"Kannste nicht auf der rischt'schen Seite überholen, ey?"
irgang, 00:05h
Nach zwei Monaten hatte sich doch so etwas wie ein Alltag eingependelt. So geht es mir zumindest, wenn ich überlege, was es mitteilenswertes gibt. Nicht, dass ich mich hier langweilen würde, ganz im Gegenteil, die Begeisterung ist nach wie vor ungebrochen, aber die Themen wiederholen sich nun doch einigermaßen. Das Surfen z.B. ist jetzt mit einem Grundschein zu Ende gegangen und wird am letzten Juniwochenende dann noch einmal auf der Ostsee ausgetestet. Auf Arbeit fallen die Leute reihenweise in den Tiefschlaf, die Prüfungsanmeldung war jetzt auch fix (oh ja!), ein Mitarbeitergrillen bei einem Kollegen war absolut unspektakulär. Nach dem Waldlauf lockt die Wakenitz mit Abkühlung (mittlerweile ist da sogar die Ostsee wärmer) und heute noch ein Ausflug mit "meinem" türkischen Ornithologen in die Richtung nach Haffkrug (also grob in Richtung Fehmarn, von Lübeck aus gesehen). Vorbei an abbröckelnden Steilufern, grünen Weizenwindwellen, unzähligen Schwalben, pöbelnden Touristen, Pimp-my-size-Ferraris, Bezahlstränden (Hallo, Deutschland!), Strandkörben, Ferienhäusern, strahlenden Kindern, kleinen Hafenfesten, Surfern, einer Jazzband,...
Küste eben.
I've been wasting most my time, living for the day, when like bugs we figure out how to make life stay.
Küste eben.
I've been wasting most my time, living for the day, when like bugs we figure out how to make life stay.
... link (0 Kommentare) ... comment
Montag, 6. Juni 2011
Einmal eine ratze Burg, bitte.
irgang, 01:32h
Wochenende, blauer Himmel, Schäfchenwolken, Sonne, das Thermometer zeigt warme Frühsommertemperaturen, eine warme Wakenitz, zehn wackelige Einer-Kayaks, zehn noch beinah käsebleiche Wagemutige.
Von Lübeck aus in Schlängellinien die Wakenitz hinauf, durch das Naturschutzgebiet um schließlich ziemlich erschöpft die Mündung zum Ratzeburger See zu durchqueren und dann überwältigt sein von der Weite, der Natur und dem warmen Abendlicht auf dem Wasser.
Die Zelte fanden Heimat auf einer Wiese eines freundlichen Segelvereins, der Grill freute sich über ein paar Berner und die Leber über (natürlich vollkommen beabsichtigt eingekauftes alkoholfreies) Flens.
Am nächsten Tag einmal den Ratzeburger See hinauf bis in die namensgebende Stadt. Ein tolles Panorama, wie plötzlich nach der letzten umrundeten Landzunge die Domkirche über dem See auftaucht.
Ein Park am Küchensee dient als Landestelle von wo aus wir in den Ort einfallen. Exquisites Eis und die Eindrücke eines ob der Hitze recht kurz gehaltenen Stadtrundgangs sind unsere Beute. Die Heimreise, mit drei Stunden Fahrtzeit angepeilt, müssen wir bei Gegenwind und Wellengang bestreiten. Ich müsste lügen, würde ich bestreiten, dass das Durchbrechen der Wellen bei voller Fahrt mit anschließender Gischtdusche keinen Spaß machen würde. Anstrengend ist das aber natürlich dennoch, so dass wir schließlich ganz froh waren, abends wieder im "Heimat"hafen anzukommen. Aber wie schön ist es, einfach mal auf den Wellen zu schaukeln, den Wind rauschen zu hören und den blauen Himmel über sich zu haben? Ahh...
Heute nun wieder die Wakenitz hinab, die Arme schwer von der ungewohnten Belastung. Wie trügerisch können die sieben Türme Lübecks sein! Von weit weg zu sehen, braucht es eine gefühlte Ewigkeit ihnen tatsächlich näher zu kommen.
Noch ein vorerst letztes Bad in der Wakenitz, mit den Schwänen geschäkert und schließlich ab nach Hause, unter die Dusche und dann die ganze Schwere in den Armen spüren. Und es fühlt sich gut an.
Von Lübeck aus in Schlängellinien die Wakenitz hinauf, durch das Naturschutzgebiet um schließlich ziemlich erschöpft die Mündung zum Ratzeburger See zu durchqueren und dann überwältigt sein von der Weite, der Natur und dem warmen Abendlicht auf dem Wasser.
Die Zelte fanden Heimat auf einer Wiese eines freundlichen Segelvereins, der Grill freute sich über ein paar Berner und die Leber über (natürlich vollkommen beabsichtigt eingekauftes alkoholfreies) Flens.
Am nächsten Tag einmal den Ratzeburger See hinauf bis in die namensgebende Stadt. Ein tolles Panorama, wie plötzlich nach der letzten umrundeten Landzunge die Domkirche über dem See auftaucht.
Ein Park am Küchensee dient als Landestelle von wo aus wir in den Ort einfallen. Exquisites Eis und die Eindrücke eines ob der Hitze recht kurz gehaltenen Stadtrundgangs sind unsere Beute. Die Heimreise, mit drei Stunden Fahrtzeit angepeilt, müssen wir bei Gegenwind und Wellengang bestreiten. Ich müsste lügen, würde ich bestreiten, dass das Durchbrechen der Wellen bei voller Fahrt mit anschließender Gischtdusche keinen Spaß machen würde. Anstrengend ist das aber natürlich dennoch, so dass wir schließlich ganz froh waren, abends wieder im "Heimat"hafen anzukommen. Aber wie schön ist es, einfach mal auf den Wellen zu schaukeln, den Wind rauschen zu hören und den blauen Himmel über sich zu haben? Ahh...
Heute nun wieder die Wakenitz hinab, die Arme schwer von der ungewohnten Belastung. Wie trügerisch können die sieben Türme Lübecks sein! Von weit weg zu sehen, braucht es eine gefühlte Ewigkeit ihnen tatsächlich näher zu kommen.
Noch ein vorerst letztes Bad in der Wakenitz, mit den Schwänen geschäkert und schließlich ab nach Hause, unter die Dusche und dann die ganze Schwere in den Armen spüren. Und es fühlt sich gut an.
... link (0 Kommentare) ... comment
Donnerstag, 2. Juni 2011
Juni...mond?
irgang, 23:44h
Viel, viel zu tun. Arbeiten, Fortbildungen, Lernen, Surfen, Gitarre, Weggehen, Kicken, Meer erleben, Paddeln gehen, Kaffeeplauschen, grillen, Fahrradfahren, im Sonnenaufgang nach Hause laufen, mal frustriert und mal glücklich sein.
Die Relativität der Zeit - mal sehen wie lang (oder eben auch kurz) der Juni wird.
Die Relativität der Zeit - mal sehen wie lang (oder eben auch kurz) der Juni wird.
... link (0 Kommentare) ... comment
Montag, 30. Mai 2011
Herzlich Willkommen!
irgang, 12:27h
Hallo ihr da draußen!
Falls ihr noch irgendwo in der hintersten Ecke eures Kopfes die Idee herumschiebt doch einmal hier in Lübeck vorbeizuschauen, dann lasst mich das bitte bald(!) wissen. Die Wochenenden werden viel zu schnell weniger und ein klein wenig sollte eure Unterhaltung ja dann schon auch geplant werden.
Oh...und hab ich schon erwähnt, dass das Meer gar nicht so weit weg ist...? ;)
Falls ihr noch irgendwo in der hintersten Ecke eures Kopfes die Idee herumschiebt doch einmal hier in Lübeck vorbeizuschauen, dann lasst mich das bitte bald(!) wissen. Die Wochenenden werden viel zu schnell weniger und ein klein wenig sollte eure Unterhaltung ja dann schon auch geplant werden.
Oh...und hab ich schon erwähnt, dass das Meer gar nicht so weit weg ist...? ;)
... link (0 Kommentare) ... comment
Sonntag, 22. Mai 2011
...bis zum Horizont.
irgang, 19:53h
Etwas überraschend lud mich Donnerstagabend im Blauen Engel ein Bekannter vom Mittwochnachmittagkick zu einer Fahrradtour über das Wochenende durch die Holsteinische Schweiz ein. Spontan?
Spontan! Also Rucksack gepackt, Isomatte und Schlafsack angeschnallt und ab auf's Fahrrad nach der Arbeit am Freitag. Zunächst erst einmal mit dem Zug zurück nach Malente und dort die Nacht vom Freitag zum Sonnabend auf einem Zeltplatz mit Feuer, Enten, Nebel, Kälte und 15 anderen netten Menschen verbracht. Der Samstag brachte absolut fantastisches Wetter, noch mehr Enten, das Beste der Holsteinischen Schweiz, jede Menge Pannen, Verirrungen, Zeltplätze, eine Fahrradautobahn, Laboe und diese merkwürdige Marine-Gedenkstätte mit U-Boot, Gegenwind, Datteln im Speckmantel und schließlich karibikähnlichen weißen Sandstrand im matten Laternenlicht.
Sonntag über Kalifornien, Brasilien und Bali (jaja, die Welt ist klein) zurück nach Preetz. Unwetterwarnungen trieben uns dort schließlich am Nachmittag wieder in den Zug nach Lübeck.
Ordentlichen Sonnenbrand gab es als Gratismitbringsel mit dazu und wird mich jetzt wohl noch ein paar Tage an dieses spontanschöne Wochenende da draußen erinnern.
Spontan! Also Rucksack gepackt, Isomatte und Schlafsack angeschnallt und ab auf's Fahrrad nach der Arbeit am Freitag. Zunächst erst einmal mit dem Zug zurück nach Malente und dort die Nacht vom Freitag zum Sonnabend auf einem Zeltplatz mit Feuer, Enten, Nebel, Kälte und 15 anderen netten Menschen verbracht. Der Samstag brachte absolut fantastisches Wetter, noch mehr Enten, das Beste der Holsteinischen Schweiz, jede Menge Pannen, Verirrungen, Zeltplätze, eine Fahrradautobahn, Laboe und diese merkwürdige Marine-Gedenkstätte mit U-Boot, Gegenwind, Datteln im Speckmantel und schließlich karibikähnlichen weißen Sandstrand im matten Laternenlicht.
Sonntag über Kalifornien, Brasilien und Bali (jaja, die Welt ist klein) zurück nach Preetz. Unwetterwarnungen trieben uns dort schließlich am Nachmittag wieder in den Zug nach Lübeck.
Ordentlichen Sonnenbrand gab es als Gratismitbringsel mit dazu und wird mich jetzt wohl noch ein paar Tage an dieses spontanschöne Wochenende da draußen erinnern.
... link (0 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 18. Mai 2011
Alter Mann
irgang, 23:34h
Spieleabend: Zweieinhalb Stunden Mensch-ärgere-dich-nicht. Eine simple Erweiterung mit Aktionskarten dazu und schon wird dieses angestaubte Spiel zu einer abendfüllenden und spaßigen Angelegenheit. Kann ich wirklich empfehlen!
Nicht empfehlenswert dagegen ist, sich die Rippe zu prellen (oder was auch sonst da so lange weh tun kann). Mittwochnachmittage und Fußball hinterlassen ihre Spuren. Die Kombination gestern beim Surfen: kalt (brr!), windig (juhuu! schnell!), böig (blöd!), nass (zunächst unangenehm, dann egal) und schmerzhaft (von Windböe vom Brett gerissen und mit der eh schon schmerzenden Rippe ungebremst auf den im Wasser liegenden Mast geprallt). Aber nach dem Tal der zusammengebissenen Zähne kommt ja auch irgendwann wieder die Sonne - und eine warme Dusche.
Nicht empfehlenswert dagegen ist, sich die Rippe zu prellen (oder was auch sonst da so lange weh tun kann). Mittwochnachmittage und Fußball hinterlassen ihre Spuren. Die Kombination gestern beim Surfen: kalt (brr!), windig (juhuu! schnell!), böig (blöd!), nass (zunächst unangenehm, dann egal) und schmerzhaft (von Windböe vom Brett gerissen und mit der eh schon schmerzenden Rippe ungebremst auf den im Wasser liegenden Mast geprallt). Aber nach dem Tal der zusammengebissenen Zähne kommt ja auch irgendwann wieder die Sonne - und eine warme Dusche.
... link (0 Kommentare) ... comment
Sonntag, 15. Mai 2011
Tagliche Nächte
irgang, 17:45h
Derzeit mache ich gerade eine Selbsterfahrung im Bereich der Schlafstörungen; natürlich zur tieferen Anteilnahme an den Problemen unserer Patienten...
In den letzten Tagen gab es einfach eine Reihe von ungünstigen Verkettungen. Begonnen hatte alles am Mittwoch mit einer der üblichen wöchentlichen Studentenfeiern hier in einem Partyraum, der zwischen allen Wohngebäuden steht, so dass auch wirklich jeder Bewohner etwas von den schönen Bässen hat, die auch Nachts um vier noch die Betten schütteln. Naja, einmal in der Woche ist schon in Ordnung und wenn ich vom Kicken vorher nicht so platt gewesen wäre, hätte ich mich wohl auch erst noch eine Weile da umgetan. Besser wär's wohl gewesen - so hab' ich mich statt dessen noch bis halb drei schlaflos im Bett gewälzt und zunehmend all die lauten Lacher, die Musik, das Licht und Geschrei verwünscht. Endlich eingeschlafen - ein klirrendes, andauerndes Piepsen pocht leise an mein Hirn: "Aufwachen!". Völlig benommen stelle ich nach einer Weile fest, dass das vom Rauchmelder an der Decke kommt. Brennt es hier etwa irgendwo? "Piep,...Piep,..." Kein Rauch, kein gar nichts. Offenbar macht die Batterie in dem Teil schlapp, wie mir das Internet irgendwann verrät. Also raus damit. Endlich Ruhe - "Bumm....Bumm....Bumm....", Lachen, Kreischen. Eine Stunde noch, bis der Wecker klingelt.
Der nächste Abend endet nach einem Blauen Engel, in mittlerweile schönem Donnerstagnachtbrauch, mit einem längeren Spaziergang gen Bett.
Freitag aber, Freitag wird doch klappen? Bässe, Bierflaschen klirren...nächste Studentendorfparty. Laut und länger als Mittwoch. Hurra, da wird man richtig Hyper! Arrgh. (Das lief da tatsächlich. Den Spaßfaktor bei genügend alkoholinduzierter Hirnweiche will ich nicht in Abrede stellen - nur zum Schlafen sind solche musikalischen Verbrechen wirklich nicht geeignet.)
Gestern war wieder Strandtag. Diesmal gab es in Travemünde ein Hafenfest und so schoben sich auch da ein paar Windjammer im Hafen herum, begleitet von vielen kleineren Segelschiffen. Völlig unbeeindruckt von dem ganzen Trubel schoben sich dann gelegentlich die großen Fähren der Skandinavienlinien durch das Gemenge, was einen interessanten Kontrast ergab.
Das Wetter war wieder stürmig, gelegentlich regnete es dabei auch, doch immer wieder riß die Wolkendecke für ein paar Momente auf, so dass alles in ein warmes Licht getaucht wurde. Eine sehr beeindruckende Stimmung; schade, dass ich keine Kamera dabei hatte. Ein kurzer Ausschnitt: rechts der feuchte Strand mit Muscheln, Kies, Sand und Algen, links das unruhige, laut rauschende Meer. Hinter dem typischen Strandgeruch liegt noch ein Hauch von Gewitter. Am Horizont verliert sich in der Himmel in einer bedrohlichen, sehr dunklen grauen Masse. Das Wasser darunter hebt sich nur durch ein paar weiße Schaumkronen vom Hintergrund ab. Darauf schaukelt, sehr klein und nur als schwarzer Umriss erkennbar, eine Schnigge. Von uns aus bis zu dem Schiff glüht ein schmaler Streifen des Meeres in einem der ab und an durchbrechenden Sonnenstrahlen auf.
Auf dem Rückweg zum Bahnhof noch ein Abstecher über die Festmeile in Travemünde und zufällig war gerade auch noch die Zeit für den Festumzug. Abends ging es in die Lübecker Innenstadt und auch diesmal war nicht viel mit schlafen. Der Montag dürfte...interessant werden.
Heute vormittag schließlich noch ein Besuch im Dom, was überraschend schön wurde, fast bilderbuchartig. Das war das erste Mal, dass ich die 99 in einer ihrer Intention entsprechenden Fassung gesungen und erlebt habe.
Und jetzt?....Mittagsschlaf.
In den letzten Tagen gab es einfach eine Reihe von ungünstigen Verkettungen. Begonnen hatte alles am Mittwoch mit einer der üblichen wöchentlichen Studentenfeiern hier in einem Partyraum, der zwischen allen Wohngebäuden steht, so dass auch wirklich jeder Bewohner etwas von den schönen Bässen hat, die auch Nachts um vier noch die Betten schütteln. Naja, einmal in der Woche ist schon in Ordnung und wenn ich vom Kicken vorher nicht so platt gewesen wäre, hätte ich mich wohl auch erst noch eine Weile da umgetan. Besser wär's wohl gewesen - so hab' ich mich statt dessen noch bis halb drei schlaflos im Bett gewälzt und zunehmend all die lauten Lacher, die Musik, das Licht und Geschrei verwünscht. Endlich eingeschlafen - ein klirrendes, andauerndes Piepsen pocht leise an mein Hirn: "Aufwachen!". Völlig benommen stelle ich nach einer Weile fest, dass das vom Rauchmelder an der Decke kommt. Brennt es hier etwa irgendwo? "Piep,...Piep,..." Kein Rauch, kein gar nichts. Offenbar macht die Batterie in dem Teil schlapp, wie mir das Internet irgendwann verrät. Also raus damit. Endlich Ruhe - "Bumm....Bumm....Bumm....", Lachen, Kreischen. Eine Stunde noch, bis der Wecker klingelt.
Der nächste Abend endet nach einem Blauen Engel, in mittlerweile schönem Donnerstagnachtbrauch, mit einem längeren Spaziergang gen Bett.
Freitag aber, Freitag wird doch klappen? Bässe, Bierflaschen klirren...nächste Studentendorfparty. Laut und länger als Mittwoch. Hurra, da wird man richtig Hyper! Arrgh. (Das lief da tatsächlich. Den Spaßfaktor bei genügend alkoholinduzierter Hirnweiche will ich nicht in Abrede stellen - nur zum Schlafen sind solche musikalischen Verbrechen wirklich nicht geeignet.)
Gestern war wieder Strandtag. Diesmal gab es in Travemünde ein Hafenfest und so schoben sich auch da ein paar Windjammer im Hafen herum, begleitet von vielen kleineren Segelschiffen. Völlig unbeeindruckt von dem ganzen Trubel schoben sich dann gelegentlich die großen Fähren der Skandinavienlinien durch das Gemenge, was einen interessanten Kontrast ergab.
Das Wetter war wieder stürmig, gelegentlich regnete es dabei auch, doch immer wieder riß die Wolkendecke für ein paar Momente auf, so dass alles in ein warmes Licht getaucht wurde. Eine sehr beeindruckende Stimmung; schade, dass ich keine Kamera dabei hatte. Ein kurzer Ausschnitt: rechts der feuchte Strand mit Muscheln, Kies, Sand und Algen, links das unruhige, laut rauschende Meer. Hinter dem typischen Strandgeruch liegt noch ein Hauch von Gewitter. Am Horizont verliert sich in der Himmel in einer bedrohlichen, sehr dunklen grauen Masse. Das Wasser darunter hebt sich nur durch ein paar weiße Schaumkronen vom Hintergrund ab. Darauf schaukelt, sehr klein und nur als schwarzer Umriss erkennbar, eine Schnigge. Von uns aus bis zu dem Schiff glüht ein schmaler Streifen des Meeres in einem der ab und an durchbrechenden Sonnenstrahlen auf.
Auf dem Rückweg zum Bahnhof noch ein Abstecher über die Festmeile in Travemünde und zufällig war gerade auch noch die Zeit für den Festumzug. Abends ging es in die Lübecker Innenstadt und auch diesmal war nicht viel mit schlafen. Der Montag dürfte...interessant werden.
Heute vormittag schließlich noch ein Besuch im Dom, was überraschend schön wurde, fast bilderbuchartig. Das war das erste Mal, dass ich die 99 in einer ihrer Intention entsprechenden Fassung gesungen und erlebt habe.
Und jetzt?....Mittagsschlaf.
... link (0 Kommentare) ... comment
... nächste Seite