Mittwoch, 11. Mai 2011
Reflektion
...weil jetzt gerade Zeit dafür ist.

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Montag, 9. Mai 2011
Günter wants Rockmusic.
So prangte es auf einem prächtigen weißen T-Shirt über einem prallen Bierbauch in der Nähe des Fischmarktes in Hamburg. Warum gerade das irgendwo in meinem Hirn hängen geblieben ist? Puh, vielleicht lag es am Günter? Oder am Bauch?
Jedenfalls - es ist sicherlich ganz gut, dass man sich nicht jeden Blödsinn merkt, denn davon gab es gestern und heute auf dem Hafengeburtstag jede Menge zu sehen.
Menschen, so viele Menschen.
Also, vom Bahnhof Richtung Hafengebiet, an Alster und Rathaus vorbei, dann noch eine kurze Strecke mit der völlig überfüllten S-Bahn gefahren und anschließend durch den alten Elbtunnel hinüber auf die andere Elbseite gelaufen. Dort angekommen war dann auch schon Zeit für das Schlepperballett. Wie wendig diese Schiffe sind sieht man leider nicht im Video, aber es sei gesagt, dass sie nach Herzenslust kreiselten, schwankten (laute Windgeräusche!), vor- und rückwärts tuckerten, fast zusammenprallten und jede Menge Wellen machten. Der Filmemacher vom ersten Teil ist wenig später vermutlich noch ordentlich von einer schönen Welle brackigen Elbwassers nass gemacht wurden...(wir standen auf der anderen Hafenseite und hatten einen gute Aussicht darauf, wie die Wellen auf die Zuschauer da einschlugen.)

Menschen-Billiard, Schiffe schauen, Essen organisieren, von Punkt A nach Punkt B kommen, Tourist sein...der Nachmittag ging unglaublich schnell vorbei. Zum Abschluss noch ein gigantisches Feuerwerk das mit dem Hupen, Tröten und Pfeifen all der unterschiedlichen Schiffshörner einen ohrenbetäubenden Beifall bekam. Wahnsinn, wie der Klang über das Wasser rumpelte.
Ziemlich neugierig ging es anschließend noch auf die Reeperbahn wo wir den Abend größtenteils in einem (harmlosen ^^) Irish Pub bei passender Live-Musik zu Ende brachten. Aber holla, was war da draußen für eine mir absolut fremdartige Welt.

Am Morgen noch einen Abstecher auf den Fischmarkt, dessen Besonderheit sich eigentlich erst so richtig in der letzten halben Stunde der Marktzeit offenbarte: Im Bestreben möglichst viel von ihren verderblichen Sachen loszuwerden, wurden da kiloweise Paletten oder Körbe an Obst und Gemüse für ein paar wenige Euros von den Händlern angeboten, was dazu führte, dass zunehmend immer mehr Leute bis über beide Ohren beladen durch die dichte Menge taumelten. Ab und zu war dann auch ein großer und vermutlich sehr schwerer Pflanzenkarton mit großer Palme auf seiner Wanderung Richtung Ausgang zu beobachten. Von draußen sah man dann nicht einmal mehr den Menschen dahinter, was den Eindruck eines großen Ameisenhaufens nocheinmal verstärkte. Was für ein Gewimmel.

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Freitag, 6. Mai 2011
Tiefenentspannung
Der tägliche Kampf gegen den Schnarch und schwerhörige Methusalems in der hintersten Ecke.
Aufregender, wenn auch nicht ganz so essentiell für die tägliche Arbeitszeitgestaltung, war das Surfen am Dienstag. Wind, Wolken, gefühlte 10°, Löcher im Neoprenanzug, brackiges Wakenitzwasser. Die warme Dusche hinterher war ein Stück vom Paradies. Und ein neues Ziel steht jetzt auch: bis Ende Juni will ich auf alle Fälle mal auf der Ostsee mein Unwesen auf einem windgetriebenen Brettchen treiben.
Morgen und übermorgen ruft Hamburgs Hafengeburtstag. Jede Menge Menschen, Schiffe, Speicherstadt, Reeperbahn, Tumult und Chaos. Der perfekte Moment um eine neue Stadt kennenzulernen? Bin da mittlerweile ziemlich gespannt darauf.

Ach ja, ab 30. Mai ist Prüfungsanmeldung. Um Erinnerung wird gebeten. ^^

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Dienstag, 3. Mai 2011
Wind, oh Wind...
der macht mich kalt.
Kommt einfach aus dem Hinterhalt
angeschossen und friert Nachts alles bis auf ein paar lausige 3° herunter, wie ich bei einem weiteren langen nächtlichen Nachhauseweg Sonntagfrüh nach einem "Tanz in den Mai" (hach, so harmlos, gelle?) am eigenen Leib erfahren durfte. Tagsüber liefert er sich dann einen heißen (oder vielmehr: frostigen) Kampf mit der Sonne.
Sonntag: beim Laufen am Strand wäre die Ausrüstung der letzten Arktis-Expedition von Vorteil gewesen; in einer windgeschützten Kuhle hingegen brutzelt man sich angenehmerweise jede Kälte aus den eisigen Knochen, begleitet vom wilden Rauschen der See. Da spielt sogar der Maianfang keine Rolle mehr...

p.s. und falls ihr euch mit dem Gedanken tragt, mal hier vorbeizuschauen - bereitet euch innerlich darauf vor ausführlich am Strand entlanggescheucht zu werden.

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Freitag, 29. April 2011
Relativ
Da ist mir doch mittlerweile eine komplette Arbeitswoche unter den Fingern durchgerutscht. Vielleicht ist jetzt sogar Zeit für ein Zwischenfazit, nach dem ersten von drei Monaten.
Zunächst einmal kann festgehalten werden, dass ich noch nie so gern "gearbeitet" habe. Ob es jetzt an der gesamten Lübecker Situation, an der entspannten Atmosphäre auf Arbeit, den netten Leuten da, meiner Beteiligung, dem schönen Arbeitsweg oder schlicht am meist großartigen Wetter liegt, ob es auch der Mix aus all dem ist - bis jetzt ist mir früh (oder abends) noch nie der Gedanke durch den Kopf gegangen, dass ich doch eigentlich lieber nicht gehen wollen würde. Wenn ich dann nach getaner Arbeit am See zurück zum Bahnhof schlendere, fühlt sich das fast immer gut an; irgendetwas ist immer geschafft oder neu gelernt.
Das soll nicht heißen, dass es nicht auch Kritikpunkte gäbe. Nervig sind vor allem sehr lange Leerzeiten, wenn das Planungsbüro mal wieder fröhliches 32-Heb-auf mit den Patiententerminen gemacht hat. Und natürlich auch die Sache mit der Aufwandsentschädigung und dem ewigen Kuddelmuddel in der Verwaltung.
Positiv ist, dass ich ganz nach meinem eigenem Tempo gehen kann, was Verantwortung angeht (was wohl durchaus auch meinem Status als erster "psycho"-Praktikant an der Klinik überhaupt geschuldet ist). Einfach das Gefühl ein wenig Kontrolle zu haben und nicht nur stupide Vorgaben erfüllen zu müssen.
Ein echter Glücksgriff.

Mittwoch war Vorbesprechung für den Surfkurs, der nächste Woche beginnt. Es wird ernst. Zu guter Letzt bekommt mich die Wakenitz also doch noch in ihre kalten Finger. Bin gespannt, ob die Brett-balance-künste vom Ausflug nach Cornwall für das Windsurfen noch etwas nützen.
Gestern beim Internationalen Stammtisch versackt, den letzten Bus verpasst und dann noch vier Kilometer nach Hause laufen müssen ist keine so tolle Sache, wenn vier Stunden später der Wecker klingelt. Auf jeden Fall hat mich dieser Zustand dann heute so richtig empathisch für meine Entspannungsopfer werden lassen.

Und jetzt aber: fröhliches Wochenende euch! Ich geh jetzt erstmal schlafen. Morgen geht's an die See :)

p.s. ich brech' mir zur Zeit schon bei F-Dur fast die Finger. Was der Mann mit seiner Hand (und seinem kleinen Finger) anstellt, ist...schnell? ( hier noch eindrücklicher)
Oh, und: ACHTUNG: Epilepsiewarnung!

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Montag, 25. April 2011
Fleisch ist auch Gemüse.
Nein, nicht "mein". Trotzdem mag ich jetzt ersteinmal nicht so schnell ein Schweinesteak schmecken. Der Vorrat der letzten grillreichen Tage hält ganz sicher noch eine Weile. Das gilt auch für frisch geräucherten Speck. Ausgedehnte Spaziergänge in warmer Frühlingsnacht unter leuchtenden Sternenhimmel dagegen kann es fast nie genug geben.
Wieder gut in Lübeck angekommen und erstaunlicherweise kaum mit den befürchteten Osterstaus in Berührung gekommen. Ostsee, ick hör dir glucksen.

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Freitag, 22. April 2011
A long way Home
Auf den Tag genau waren es am Donnerstag 3(!) Wochen in Lübeck. Dabei scheint mir persönlich das schon so viel länger zu sein.
Mittwoch war wieder obligatorisches internationales Kicken, diesmal mit weniger aufgeritztem Knie und mehr Sonne. Vielleicht kann ich mich ja das nächste Mal auch dazu durchringen hinterher noch mit in die Wakenitz zu hüpfen.
Donnerstag gab es den neuen Arbeitsplan für die kommende Woche und es verspricht voll zu werden. Und entspannt. So entspannt. Etwas eilig hatte ich es dann zum Zug zu kommen, schließlich wartete die Mitfahrgelegenheit direkt am Lübecker Hauptbahnhof auf mich. Also mit schweren Rucksack bewehrt und Siebenmeilen-Schritten bei angenehmen 28° zum Bahnhof, in den vollen, schon recht aufgeheizten Zug und ab Richtung Südosten. Ein kleiner warmer Vorgeschmack auf den Juni und die unfreiwillige alltägliche Nachmittagssauna.
Die reichlich fünf Stunden Fahrt nach Dresden waren erstaunlich angenehm. Der befürchtete Osterverkehr schien sich auf den Autobahnen ringsum aufzustauen, uns erwischte es aber nicht. Der Abend endete dann, grob gesagt, auf einem Dresdner Balkon unter Sternenhimmel und Wassertropfen. Das passt einfach.

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Mittwoch, 20. April 2011
Drei...
Tage sind bereits wieder beinahe vollendet.
Sonntag war, schon wieder, ja, Travemünde-Tag. Diesmal ganz entspannt mit der Bahn bis kurz vor den Strand und dann einen Spaziergang unterhalb der Steilküste entlang bis nach Niendorf. Der Hang war relativ frisch abgerutscht, so dass jede Menge Schlamm und Bäume einen geraden Weg versperrten. Immer wieder musste man sich durch Geäst hindurcharbeiten oder einen Umweg über den frischen Schlamm suchen. Waten oder Schwimmen war dann doch noch keine Alternative bei den Temperaturen. Der angenehme Nebeneffekt dieser Hindernisse war aber, dass kaum andere Menschen da unten unterwegs waren. Nur Wind, Wasser, Sonne, Strand, Schwäne und in der Ferne ein paar Skandinavien-Fähren.
An einen der versperrenden Bäume stieß ich schließlich auf einen mit schweren Rucksack behangenen Mann. Wie sich herausstellte, war er morgens aus München angereist und wollte über den Verlauf der nächsten 10 Wochen von Lübeck an der alten Grenze hinunter bis nach Hof. Und da kraxelt er mit einem 20 Kilo Rucksack am Strand herum. Den ersten Tag hatte er sich definitiv anders vorgestellt, wie er dann auch meinte. Ah, da wurden Erinnerungen an Spanien wach... Eine interessante Idee hatte er da aber schon; immerhin ist ja der größte Teil des Grenzgebietes unter Naturschutz und sollte auch landschaftlich einiges zu bieten haben. Und überlaufen (vs Jakobsweg) ist es auch nicht.
Montag und Dienstag waren vor allem durch die Arbeit geprägt, einfach weil ich so langsam mehr und mehr eingebunden werde und mittlerweile mit den Neuaufnahmen und deren Werdegang auch Gesichter und Verläufe mit den Namen verknüpfen kann.
Kaffeetrinken und Grillen musste auch noch irgendwie in den Tag gepackt werden, was bedeutete, dass ich erst gegen 22 Uhr wieder hier im Wohnheim aufgeschlagen bin und jetzt auch direkt in's Bett falle. Dann mal eine Gute Nacht euch.
p.s. zu Ostern bin ich in Meißen.

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Sonntag, 17. April 2011
Aus der Neuen Welt
Freiwillig auf Arbeit gefahren ohne dass es einen festen Termin für mich gab. Verrückt. Aber eigentlich auch gut. So konnte ich völlig entspannt ausschlafen, gemütlich Zug fahren und die Sonne in Malente genießen. Im Büro dann noch die letzten Termine für die kommende Woche korrigieren und schließlich ein dickes Lehrbuch in Angriff nehmen. Die Prüfungen im Spätsommer kommen ja bestimmt. Und die Umgebung von Malente müsste eigentlich auch noch erkundet werden. Freitage gibt es zum Glück noch ein paar.
Nach einer kurzen Nacht gestern gab es heute Abend wieder etwas angenehmes. Auch für die Ohren. Und zwar im "Blauen Engel". Heinrich Mann, Marlene Dietrich und ein verrufenes Hafen-Varieté. Heute ist das eine von Studenten für Studenten gedachte, sehr angenehme Wohnzimmerkneipe. Und manchmal mit Konzerten. Heute waren Tidemore zu Gast.
Waffeln, Tee, entspannte Musik und nette Menschen zusammengewürfelt ist ein guter Mix.

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Freitag, 15. April 2011
Weiter, immer weiter
...und schon sind wieder zwei Tage vorbei. Die Erlebnisse in der Klinik werden jetzt doch langsam intensiver und so war ich doch ganz froh, als es gestern wieder raus auf die Wiese ging um einfach nur gegen einen Ball treten zu können. Ein aufgeschürftes Knie und diverse Blasen an den Füßen später wusste ich wieder was es so heißt, zu leben und zu leiden.
Leider muss ich feststellen, dass ich mich immer noch nicht so recht an den Geräuschpegel hier im Wohnheim gewöhnt habe. So richtig wach bin ich daher vormittags selten, was die Einzelgespräche mitunter sehr zäh macht; herumzusitzen und demonstrativ zu gähnen ist sicher in den wenigsten Fällen eine indizierte Therapiemethode.
Da ich morgen ausschlafen kann ehe die Arbeit ruft, habe ich mich eben noch ein wenig in der Innenstadt herumgetrieben und sollte, dank ausführlichen sicherheitsdesigntechnischen Erläuterungen, jetzt auch reichlich geschafft in die sanften Federn meines Schlafsackes sinken können.
Ich bin gespannt, was das Wochenende so bringt.

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